The Logic of Courage.
A space for reflections that transcend boundaries and create connections.

Through the lens of Individual Psychology, I explore philosophical contemplations, organizational dynamics, consulting practice insights, and reflections on art and society.

Logic represents the pursuit of understanding unconscious patterns in individuals, groups, and organizations. Courage embodies the willingness to look beyond the familiar and dare new perspectives.

Deep understanding and courageous action belong together.

Siegfried Lautenbacher Siegfried Lautenbacher

Anton Wilhelm Amo. Der erste Philosoph der Ortlosigkeit

Die Berliner Mohrenstraße heißt jetzt Anton-Wilhelm-Amo-Straße. Wer war dieser Mann, der im 18. Jahrhundert zwischen Afrika und Europa navigieren musste - nicht aus Wahl, sondern aus Zwang?

Amo entwickelte aus dieser existenziellen Not eine philosophische Methode: die Äquipollenz. Die Kunst, widersprüchliche Wahrheiten gleichzeitig stehen zu lassen, ohne sie auflösen zu müssen. Was seine Zeit als tragisches Scheitern sah, erscheint heute als Vorgriff auf eine Kompetenz, die wir dringend brauchen.

Erster Artikel meiner Serie über afrikanisches Denken und Konnektivistische Anthropologie

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Siegfried Lautenbacher Siegfried Lautenbacher

Die Rialto-Brücke und unsere Demokratie: Eine Meditation über Verletzlichkeit

Für Besorgungen musste ich gestern über die Rialto-Brücke. Es gibt nur drei Brücken über den Canal Grande, und wenn Vaporetto und Traghetti überfüllt sind, ist die Brücke das kleinste Übel.

Mich über mich selbst ärgernd, remple ich mir den Weg frei durch das Gewühle. Endlich wieder in ruhigeren Gassen, denke ich darüber nach, warum mich das so aufregt. Vielleicht, weil es um mehr geht als um eine überfüllte Touristenattraktion?

Es geht ums Raum nehmen. Jeder nimmt sich, was er braucht. „Ich habe bezahlt, also steht mir das zu.“ Diese Logik kenne ich. Nicht nur auf der Rialto-Brücke.

Raum nehmen funktioniert überall gleich. Interessengruppen besetzen die Deutungshoheit. Konzerne kaufen sich politischen Einfluss. Parteien beanspruchen das »wahre Volk« für sich. Dahinter dieselbe Haltung – „Wer zahlt, schafft an!“

Drei Fragen, die mich anrempeln, die seit gestern in mir Raum einnehmen. Über Venedig. Über uns. Über geteilte Verletzlichkeit in einer Zeit, in der jeder glaubt, dass wer zahlt, auch anschafft.

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Siegfried Lautenbacher Siegfried Lautenbacher

Philosophy at the Campo: A Venice Observation

A homeless man waits in a Venetian doorway for discarded pizza scraps. Seagulls watch suspiciously - this is their hunting ground. This small scene reveals what philosopher Emmanuel Levinas describes as "living from": We don't constitute our world, we receive it. Even under extreme conditions, life retains its dignity - but there's no more "innocent" nourishment. Every bite is already ethically entangled in global asymmetries. A philosophical observation about enjoyment, vulnerability, and the perversion of our elemental order of life.

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Siegfried Lautenbacher Siegfried Lautenbacher

Philosophie am Campo: Eine Venedig-Beobachtung

Ein Obdachloser wartet im Schatten eines venezianischen Türeingangs auf weggeworfene Pizzareste. Möwen beobachten argwöhnisch - es ist ihr Jagdgebiet. Diese kleine Szene zeigt, was der Philosoph Emmanuel Levinas als "Leben von" beschreibt: Wir konstituieren unsere Welt nicht, sondern empfangen sie. Selbst unter extremen Bedingungen behält das Leben seine Würde - aber es gibt keine "unschuldige" Nahrung mehr. Jeder Bissen ist bereits ethisch verstrickt in globale Asymmetrien. Eine philosophische Beobachtung über Genuss, Verletzlichkeit und die Perversion unserer elementaren Lebensordnung.

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Siegfried Lautenbacher Siegfried Lautenbacher

The Art of Being Touched: What Individual Psychology Adds to Resonant Leadership

Rosa emphasizes that resonance begins with something speaking to us, reaching us, before we can respond or transform. This isn't something we do - it happens to us. We cannot put "being moved" on our to-do list.

This raises the essential question for organizational life: if resonance must begin with genuine affection, how do we cultivate openness to being touched by our work, our colleagues, our shared challenges?

Here Rosa's concept of Unverfügbarkeit (uncontrollability) becomes crucial. True resonance cannot be manufactured or forced - it emerges from conditions but cannot be guaranteed. This is perhaps where Céline's otherwise excellent analysis needs deepening: we can create the conditions for resonance, but we cannot control its emergence.

In Individual Psychology, we call this capacity encouragement - not cheerleading, but the deeper willingness to be genuinely interested in and moved by another person's experience.

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